SANIME – gesunder Geist

lat. Sana = gesund, animus = der Geist



Die Situation

Ist-Zustand der Therapie in Deutschland

Nach neueren Untersuchungen (1) durchleben etwa 37% der Frauen und 25% der Männer im Alter zwischen 18-65 Jahren im Verlauf eines Jahres eine psychische Störung. Das entspricht etwa 15 Mill. Patienten in Deutschland. Von diesen leiden etwa 36% (5,61 Mill.) an einer manifesten Depression. Nach einer Studie der WHO wird die Depression im Jahre 2030 die Volkskrankheit Nummer 1 sein.

Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig: die zunehmende familiäre und soziale Vereinsamung, die Arbeitswelt, die immer mehr Leistung und Flexibilität bei gleichzeitig zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit abverlangt.

Aber auch schon die heutige Situation ist besorgniserregend. Die direkten und indirekten Kosten sind gewaltig. Im Jahre 2002 betrug die Höhe der direkten Kosten pro Patient etwa 4700 Euro (2), was zu einer Gesamtbelastung von 5,2 Mrd. Euro (3) führt, die indirekten Kosten sind aber noch weitaus höher. So verursachen die verminderte Produktivität und häufigere Erwerbs- und Arbeitsunfähigkeit indirekte Kosten von weiteren 15,5 Mrd. Euro (3). Die volkswirtschaftlichen Verluste durch verlorengegangene Lebensjahre sind darin noch nicht einmal erfasst.



Die Versorgungslage psychisch erkrankter Patienten in Deutschland

Diesen beeindruckenden Fakten steht eine ebenso beeindruckende Unterversorgung dieser Patientengruppe gegenüber. Nur etwa ein Drittel (36,4%) der psychisch Kranken und etwa die Hälfte (50,1%) der Depressiven, stehen überhaupt in Kontakt mit ärztlichen und psychotherapeutischen Diensten. Von diesen werden etwa 50% als dringend behandlungsbedürftig eingestuft. Aber der Anteil der Betroffenen, der eine, auch nur im weitesten Sinne angemessene Therapie erhält, liegt, konservativ geschätzt, bei etwa 10%(4)!

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Zunächst wird ein erheblicher Anteil der psychisch erkrankten gar nicht oder erst spät, als solche erkannt. Zum Zweiten ist gerade bei Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen die Motivation des Patienten zur Therapie oft nicht gegeben. Dem gegenüber steht aber die Gruppe derjenigen mit affektiven Störungen, allen voran mit Depressionen, die auf Grund ihres hohen Leidensdruckes eine hohe Therapiemotivation mitbringen und von der Kombination einer medikamentösen und einer fundierten Psychotherapie profitieren würde.

Diese Gruppe steht vor dem unauflösbaren Problem, dass die Stellen, die ihnen, neben der medikamentösen, effektive Hilfe anbieten könnten, völlig überlastet sind. Wartezeiten für ein diagnostisches Erstgespräch betragen 1,9 Monate, ein Therapieplatz wird im Durchschnitt nach 4,6 Monaten angeboten(1).